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Streuobstwiese

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Streuobstwiesen im Klimawandel - ein Kalender

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Streuobstwiesen sind ein wertvolles Kulturgut und haben als prägendes Landschaftselement einen hohen Stellenwert. Der Klimawandel mit seinen Auswirkungen auf Temperatur, Einstrahlungsintensität, Wasserhaushalt und das vermehrte Auftreten von invasiven Arten und Schädlingen birgt für Streuobstwiesen eine große Gefahr.
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Winter

Das Jahr beginnt für die Streuobstwiese im Winter, denn dann wird die Wiese auf die kommende Vegetationsphase vorbereitet. Zu dieser Jahreszeit sind die Hauptarbeiten die Bestandserneuerung der Bäume und der Baumschnitt. Dadurch werden die Jungbäume "erzogen" und bekommen ein stabileres Kronengerüst.

Wenn im Winter schon genug Gras heranwächst, kann die Wiese auch von Schafen beweidet werden.
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Durch Anschnitt der jungen Zweige und Äste wird der Neuaustrieb angeregt. Somit können stabile Leitäste erzogen werden, wodurch später ein Astbruch vermieden wird. Auch entsteht eine Baumkrone, in die möglichst viel Licht einfällt.
Dieser Lichteinfall und der weite Abstand zwischen den einzelnen Bäumen gibt auch seltenen Pflanzen, wie Wiesenklee, Margerite und Glatthafer die Chance zu gedeihen.
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Das Vorkommnis dieser seltenen Pflanzen wirkt vor allem in Hanglagen der Bodenerosion entgegen. Durch die schützende Pflanzen- und Grasdecke wird der Boden vor Abschwemmung bewahrt. Weder der Boden selbst, noch die Nährstoffe werden weggespült und belasten somit nicht die Gewässer.
Zudem leistet der Erhalt von Streuobstwiesen einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, denn Streuobstwiesen dienen als Kohlenstoffspeicher. Die Obstbäume dienen als lebendige Luftfilter und Sauerstoffproduzenten. 
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Frühling

Im März kehrt wieder Leben auf der Streuobstwiese ein. Mit den ersten Blumen und Blüten, kommen auch die Bestäuber zurück. 

Zuerst lassen sich große Hummelköniginnen bei ihrer Arbeit beobachten. Sie beginnen, neue Nester anzulegen, und sind auf Futtersuche für ihre Brut.

Obwohl die Bienen noch nicht häufig zu sehen sind, ist die Brutarbeit und Brutpflege im Bienenstock bereits in vollem Gange. Die Bienenvölker wollen schließlich ausreichend groß sein, sobald die Obstblüte als erste Massentracht beginnt. Die Imker sind  während der  Massentracht unterwegs, um ihre Bienenvölker zu betreuen.
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Je nach Witterung im Frühjahr können ab Anfang April die Streuobstwiesenbäume beginnen, ihre Blütenpracht auszubilden. Zuerst blühen Frühblüher wie der Schleh- und Schwarzdorn, wilde Mirabellen und wilde Pflaumen. Nach der Kirsch- und Apfelblüte erstrahlen die Streuobstwiesen in reinstem Schneeweiß. Ab der Blütezeit entwickelt sich das Obst auf den Streuobstwiesen.
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Streuobstwiesen zählen zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas. Ihre nachhaltige Bewirtschaftung ohne Pflanzenschutzmittel und Dünger begünstigt eine Vielzahl seltener Tier- und Pflanzenarten. Durch die lockeren Bestände und die strukturreichen Bäume bieten Streuobstwiesen unter anderem Steinkauz, Wiedehopf und Igel  sowie zahlreiche Insekten und Spinnen einen optimalen Lebensraum.
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Dieser Reichtum an Tier- und Pflanzenarten macht Streuobstwiesen zu wahren Zentren der Biodiversität. Neben Bienen und Schmetterlingen leben in den Wiesen auch zahlreiche andere Insekten. Amphibien und Reptilien, wie Blindschleiche, Kreuzotter, Grasfrosch, Zauneidechse oder Erdkröte. Diese fühlen sich im Schatten der hohen Wiesen besonders wohl. Aber auch Säugetiere finden hier ausreichend Nahrung. Siebenschläfer essen das herabgefallene Obst der Bäume, Igel profitieren bei der Nahrungssuche von der Insektenvielfalt. Den Platz in den Baumkronen teilen sich die Siebenschläfer mit Eichhörnchen und Fledermäusen. Füchse und Marder fangen Mäuse, die sich unter der Erde ihre Gänge bauen, aber auch Maulwürfe und Siebenschläfer gehören zu ihrer Beute.
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Die meisten Streuobstwiesen setzen sich aus einer bunten Wildblumenmischung zusammen. Die Glatthaferwiesen in unseren Regionen beherbergen bis zu siebzig Pflanzenarten.  

Die Mahd spielt auf diesen Wiesen eine große Rolle. Häufiges Mähen fördert schnittverträgliche Grasarten. Bei zu wenig Schnitt verbuscht die Wiese mit den Jahren und es bildet sich Wald. Als optimal gilt die dreimalige Mahd pro Jahr. Alternativ weiden Schafe auf den Flächen. Sie halten das Gras kurz und sorgen mit ihrem Dung dafür, dass die Nährstoffe auf der Fläche bleiben.  
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Sommer

Im Sommer wächst und gedeiht die Streuobstwiese. Ab spätestens Anfang Juli reifen die ersten Früchte auf den Streuobstwiesen: frühe Kirschen und Pflaumen oder Zwetschgen können geerntet werden.

Die Streuobstwiesen müssen gemäht werden, andernfalls wird das Gras zu hoch und die Wiese wäre nur noch eingeschränkt bewirtschaftbar. In den Baumschulen gehen die ersten Bestellungen für Obstbaumsetzlinge ein, die im Winter gesetzt werden sollen.
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Streuobstbestände setzen sich häufig aus Obstbäumen verschiedener Arten, Sorten und Altersklassen zusammen. Sie bestehen in der Regel aus Hoch- und Halbstämmen. Während vom Naturschutz der Wert hochstämmiger Bäume für die biologische Vielfalt hervorgehoben wird, finden bei Bewirtschaftern Halbstämme aufgrund ihrer besseren Zugänglichkeit bei der Pflege mehr Beachtung.
Im Unterschied zu modernen, intensiv bewirtschafteten Obstanlagen mit dichten Pflanzungen ist in Streuobstbeständen stets der Einzelbaum erkennbar.    
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Die Früchte der Wiesen werden in der Regel in der Region verzehrt oder verarbeitet und verbessern dadurch die Klimabilanz. Die Streuobstwiesen befinden sich ebenso meist in der direkten Umgebung der Menschen, so dass diese nicht mit dem Auto die Wiese oder den Wochenmarkt ansteuern, sondern zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Dadurch wird das Klima ebenfalls geschont.

Streuobstwiesen wirken sich auch positiven Einfluss auf das lokale Mikroklima aus. Sie schützen vor Regen- und Wind, spenden Schatten, oder dienen als CO2-Filter.
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Herbst

Im Herbst ist Erntezeit. Nun kehrt das meiste Leben auf den Streuobstwiesen ein. Eine letzte Mahd erleichtert die Ernte und Einfuhr des Erntesegens. Von Frühherbst bis Spätherbst reift der Großteil des Obstes. Das Obst wird entweder eingelagert, gekeltert oder haltbar gemacht. Nach der Ernte werden die Streuobstwiesen eventuell das letzte Mal gemäht, und die meisten Schafe kommen in ihre Ställe zurück. Es kehrt die Winterruhe ein und der Kreislauf kann von Neuem beginnen.
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Die lockere Anordnung der Obstbäume verschiedener Obstarten und regionaltypischer Sorten, wie auch unterschiedliche Baumgrößen und Altersstufen sorgen für Struktur- und Sortenvielfalt. Streuobstwiesen sind daher von großem ökologischen und auch kulturellen Wert. 
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Die lockere Anordnung der Bäume hat einen Aufrauungseffekt und setzt damit die Windgeschwindigkeit herab. Dadurch fungieren Streuobstwiesen eine Art Windschutz für umliegende Siedlungen. Zudem arbeiten die Bäume der Streuobstwiesen als Frischluftproduzenten für Siedlungsräume und wirken sich deshalb positiv auf das Mikroklima aus.
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Auch Sympra setzt sich für den Erhalt der Streuobstwiesen ein. Im Rahmen unseres WIN!-Projekts haben wir 15 Bäume gespendet und diese zusammen mit dem AT-Verband auf einer Streuobstwiese in der Nähe von Kirchheim/Teck gepflanzt.

Als Agentur haben wir es uns vorgenommen die Weiterentwicklung der Streuobstwiese medial zu begleiten. 
Mehr zum WIN!-Projekt von Sympra.
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  • Lisa Curdes
  • Dr. Gebhard Warth
  • Brett Sayles (pexels)
  • Pixabay
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